Das Fotografieren an “vergessenen Orten” wird bei Fotointeressierten immer beliebter, da gerade diese ursprünglich gebliebenen Plätze und Orte außergewöhnliche Motive und Stimmungen bieten.
Das Ziel unserer zweitägigen„Lost Places-Fotoreise“ war die Brikettfabrik „LOUISE“ in Brandenburg, die älteste Europas und ein Industriedenkmal. Die baulichen Anlagen und Einrichtungen entsprechen im Wesentlichen dem Errichtungszustand (Inbetriebnahme in 1882) – seit der Schließung in 1991 ist das stillgelegte Betriebsgelände auch zur Besichtigung geöffnet.
Alle Teilnehmer reisen bereits am Vortag im brandenburgischen Ort Doberlug-Kirchhain an. Unsere Unterkunft, das „Hotel Quartier Rautenstock“ ist ein großer denkmalgeschützter Gebäudekomplex. Schon beim Betreten des geschichtsträchtigen ehemaligen Gasthofs fühlen wir uns „in alte Zeiten“ zurückversetzt – beim Umbau und der Restaurierung dieses barocken Baus ist die Balance zwischen Neu und Alt perfekt gelungen.
Am nächsten Morgen treffen wir uns zum gegenseitigen Kennenlernen beim Frühstück, im Anschluss daran werden die Fototaschen gepackt und mit großer Vorfreude startet unsere Fahrt in die Brikettfabrik „LOUISE“, wo wir schon von der Leiterin des Museums zu einer kleinen Führung erwartet werden. Toll, was uns Frau Passek über Fabrik und Produktionsabläufe berichten kann, sogar eine alte Brikettpresse wird für uns wieder in Betrieb genommen.
Unsere Kameras sind während des Sicherheitsrundgangs in den alten Backsteingebäuden noch nicht dabei aber schon jetzt entdecken wir die ersten Motive und Inspirationen, z.B. Rohkohlebunker, das Trockenhaus, die Feuerungsöfen, Industriefenster mit teilweise zerborstenen Scheiben, alte Fabrikschilder und Lampen, große Rohrleitungssysteme… und so vieles mehr !
Dann endlich geht es los…für das „freie Fotografieren“ auf dem Gelände und in den Anlagen stehen uns mehrere Stunden zur Verfügung – außer bei einem warmen Mittagessen im Seminarraum wird die Zeit von allen auch ausgiebig genutzt, um auf Entdeckungstour zu gehen.
Damit die spannenden Lichtverhältnisse in diesem Industriedenkmal bestmöglich fotografisch festgehalten werden, drängt sich die HDR (High Dynamic Range) Technik geradezu auf. Die Teilnehmer erstellen also auch die ein oder andere Belichtungsreihe, um ausreichend Material für die HDR Bearbeitung zu haben, die am nächsten Tag stattfindet.
Nach unserer Fototour (und mit vollen Speicherkarten!) kann sich jeder eine kleine Auszeit nehmen, den Abend verbringen wir gemütlich und mit viel Gesprächsstoff in einer kleinen Pizzeria.
Am zweiten Tag treffen wir uns vormittags im Seminarraum des „Hotel Quartier Rautenstock“, um die Ergebnisse des Vortages zu besprechen und die Belichtungsreihen mit verschiedenen Programmen (Lightroom, HDR Efex Pro, Skylum Aurora) in HDR Bilder umzuwandeln.
Die Ergebnisse sind sehr beeindruckend und bei so manchem Foto fällt die Bemerkung “…wo war das denn, das habe ich überhaupt nicht gesehen”.
Am frühen Nachmittag geht die erste Fotoreise der Fotoschule Blende2-Hamburg zu Ende und wir sagen:
Danke, es war eine tolle Zeit mit Euch allen und hat viel Spaß gemacht!