Alte analoge Objektive an modernen digitalen Kameras – macht das Sinn? Dieser Frage werden wir am Beispiel des analogen Objektives Canon FD 100 mm, F4, Makro auf den Grund gehen.
Grundsätzlich lassen sich sehr viele alte analoge Objektive mit einem passenden Adapter an so ziemlich jeder spiegellosen Kamera verwenden. Der Charme dieser zum Teil über 50 Jahre alten Objektive liegt einerseits in der Haptik der Objektive, aber auch die Bildqualität vieler alter Linsen ist besser als eigentlich zu erwarten wäre. Nicht zuletzt spielt auch der teilweise günstige Preis für einige analoge Schätze eine Rolle bei der Entscheidung ein altes analoges Objektiv an moderner Kamera zu verwenden.
Heute möchte ich Euch gerne das Makroobjektiv Canon FD 100 mm, F4 vorstellen. Das Objektiv wurde in den 70- iger Jahren gebaut und vertrieben, ist also mittlerweile über 50 Jahre alt. Mit einem kleinstmöglichen Blendenwert von F4 kommt es diesbezüglich zwar nicht ganz an moderne Makroobjektive heran, aber wer nimmt schon Makromotive mit Blende 2,8 auf. Grundsätzlich müssen alle analogen Objektive manuell bedient werden, das heißt Blendenwert und Fokus wird per Hand eingestellt. Da ich in der Makrofotografie sowieso überwiegend manuell fokussiere ist das für mich nicht einschränkend. Vielmehr ergibt sich hierdurch ein Vorteil den ich für die Makrofotografie gerne nutze. Der Fokusweg ist bei diesem analogen Objektiv deutlich weiter als bei vergleichbaren digitalen Makroobjektiven. Dadurch lässt sich mit Hilfe von Fokus-Peaking und Fokus-Lupe sehr einfach und genau manuell scharfstellen. Der Abbildungsmaßstab des Canon FD 100 mm Objektives beträgt 1:1 und wie alle analogen Objektive lässt es sich problemlos an Vollformatkameras adaptieren. Das Objektiv ist komplett aus Metall, fühlt sich dadurch sehr wertig an – bringt aber auch etwas Gewicht mit. Insgesamt lässt sich das Objektiv sehr gut handeln und der lange Fokusweg ermöglicht problemlos manuell erstellte Fokusstacking Reihen.
Die Bildqualität des Objektives kann sich auch sehen lassen. Die Detailschärfe kommt sicherlich nicht ganz an die Abbildungsqualität neuer digitaler Makroobjektive heran, allerdings muss man schon sehr genau schauen um Unterschiede feststellen zu können. Chromatische Aberrationen sind mir selbst bei Offenblende nicht aufgefallen. Insgesamt also ein sehr gutes Ergebnis. Der Preis für das Objektiv liegt ca. zwischen 130 – 150 €. Meiner Meinung nach ist es das auf alle Fälle wert. Macht Euch am besten einen eigenen Eindruck von der Bildqualität anhand der folgenden Bilder. Am Ende des Blogbeitrages findet Ihr auch noch ein kleines Video zu dem Objektiv.
